„Ich muss endlich mal meinen Kleiderschrank ausmisten! Immer diese Wäscheberge! Warum herrscht in meinen Schubladen immer so ein Chaos?“ Wir besitzen alle viel zu viel und meist liegt alles irgendwie rum oder wird schnell verstaut, damit es aus dem Blickfeld ist. Unnütze Dinge sammeln sich an, man weiß gar nicht mehr, wohin mit dem ganzen Zeug. Und dann ist da ja auch noch täglich der ganz normale Haushalt in Ordnung zu halten … Wie man das Chaos in den Griff bekommt, das zeigt die YouTuberin Jelena Weber. Sie hat verschiedene Methoden zum Ausmisten und Ordnunghalten getestet und weiß, welche am besten funktionieren. Ganz praktische Tipps, u.a. mit Checklisten und Wochenplänen, zeigen, wie das Putzen und Aufräumen keine lästige Routine bleiben, sondern ganz leicht von der Hand gehen können. Denn ein aufgeräumter Haushalt sorgt am Ende auch für eine aufgeräumte Seele. Im Sinne einer minimalistischen, achtsamen und nachhaltigen Lebensweise finden sich in diesem Ratgeber zudem einige DIY- und Upcycling-Ideen.
Der Schreibstil der Autorin ist wirklich toll und vor allem fühlt man sich überhaupt nicht belehrt oder angegriffen, dass man ein kleiner Chaot ist, der es einfach nicht hinbekommt ordentlich zu sein. Dem Schreibstil sei Dank, dass ich die 172 Seiten an einem Tag gelesen habe und mich nicht einmal erschlagen gefühlt habe.
Dieses Buch ist ein kleiner Schatz, wenn es darum geht ein paar Tipps und Tricks zum Thema Ordnung schaffen und Ordnung halten zu bekommen. Wie ich eben schon beim Schreibstil angemerkt habe, ist er zu keiner Zeit belehrend oder greift jemanden an, da er nicht ordentlich sein kann und für sich noch nicht die beste Ordnung geschaffen hat. So etwas braucht Zeit und von heute auf morgen geht schon einmal gar nichts, dass habe ich auch schon öfters spüren dürfen. Die Autorin nimmt einen bei der Hand und zeigt auf, wie es gehen kann, nicht wie es gehen muss. Jeder muss seinen eigenen Weg finden, auch wenn es um den eigenen Haushalt geht. Zudem fand ich es äußerst klasse, dass sie von sich selbst berichtet hat und schrieb, dass auch sie nicht perfekt sei und es perfekt nicht einmal gibt. Wie oft machen wir uns Gedanken, dass unser Haushalt nicht so perfekt ist wie von der Instagramerin XYZ? Vergleiche haben hier aber nichts zu suchen, sie lähmen und nur und schränken uns ein, uns selbst frei zu fühlen und zu befreien. So empfinde ich das. Wir müssen für uns das Beste daraus machen und so sieht es auch die Autorin Jelena. Man selbst aber auch der Haushalt kann nicht perfekt sein. Irgendwas liegt immer herum und das darf es auch. Es geht hier nicht um eine sterile Wohnung, sondern um Ordnung und das alles seinen Platz findet und behält. Wir bekommen dann einfach ein gutes Gefühl, aber man muss erst einmal anfangen und da hilft das Buch einem sehr, vor allem, wenn man noch in Kinderschuhen mit seiner Wohnung steckt.
Sie erzählt, dass sie die Bücher von Marie Kondo, aber auch von anderen „Ordnungsmenschen“ gelesen hat und was sie daraus für sich mitnehmen konnte. Ganz toll fand ich den Gesichtspunkt, dass man das behalten sollte, was einen wirklich glücklich macht und das, was einen nicht glücklich macht, weggibt. Immerhin gibt es genug Menschen, die sich über Kleidung, Wolle oder was auch immer freuen. Bestes Beispiel: Ich. Vor ein paar Tagen habe ich mir mein Regenbogenregal gemacht und es mussten mich etliche Bücher verlassen. Ein gutes Gefühl. Oder aber: Ich habe gestern Wolle aussortiert und meiner besten Freundin geschenkt. Klar, ich wollte die Wolle haben, sie war günstig, ich stricke gerne. Aber wann habe ich das letzte Mal gestrickt und wie lange liegt sie schon in der Kommode? Letztes Jahr saß ich einen Abend im Bett und habe gestrickt. Das war’s! Und für mich stand dann fest, dass ich sie ihr gebe, da sie gerne mit Wolle arbeitet und auch viel öfter. Schenken macht Freude. Sich von Sachen trennen, macht frei und bringt Ruhe. So sehe ich das. Unter anderem ist im Buch aber die Rede von der Aufräummethode Dead Cleaning, der etwas anderen Methode Ordnung in sein trautes Heim zu bringen, was für mich persönlich wohl nicht infrage käme. Was ich dazu noch sehr interessant fand, war, dass sie sich mit Feng Shui, was ein wenig spirituell angehaucht ist, auseinandergesetzt und für sich das Beste herausgepickt hat, was für sie stimmig war. Jetzt habe ich auch total Lust auf ein Buch, welches mir Feng-Shui näherbringt und ich weiß, wie die Energie besser fließen kann.
Das alles hat das Buch für mich sehr authentisch, ehrlich und nachvollziehbar gemacht, auch als ein paar Seiten mit DIYs kamen, die ich total gut finde. Sie kamen von ihr, da sie es selbst so gehandhabt und gebastelt hat. Ich überlege sogar eine Sache davon nachzubauen. Das fand ich machte es persönlich und echt. Gibt es nicht oft, wie ich finde. Ich wurde zu keinem Zeitpunkt von Tipps, Tricks und Masse erschlagen und dem einzig richtigen Weg, sondern habe aufgezeigt bekommen, wie es gehen kann, aber nicht gehen muss. Für mich ist es daher ein wahrer Schatz, auch wenn ich vieles schon wusste und genauso mache. Mich hat das Buch in dem bestärkt, wer ich bin, wie ich bin und wie ich unseren Haushalt hier in die Hand nehme. Tag für Tag, auch wenn die Motivation mal nicht so ganz vorhanden ist. Wenn eine gewissen Grundordnung herrscht, verbringt man nicht den ganzen Tag mit Putzen, auch wenn es natürlich manchmal sehr meditativ ist.
Das Buch bekommt von mir daher fünf Sterne und die Kategorie „Weltengold“, weil es ein wahrer Schatz ist.
Danke an den ZV Verlag und netgalley.de für die Bereitstellung dieses Buches als Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde dadurch in keiner Weise beeinflusst und entspricht meiner eigenen und unverfälschten Betrachtungsweise zu diesem Exemplar. Mehr zum Thema Transparenz findest du hier.
Annette Dr. Pitzer says
Ich bin zum Glück sehr strukturiert und ordentlich. Dennoch finde ich es toll, dass es solche tollen Bücher gibt, die nicht belehrend daherkommen.
Alles liebe
Annette
SandraBelle says
Liebe Annette,
das ist schön zu lesen. Ich fand das auch toll, dass dieses Buch zu keiner Zeit belehrend war.
Liebst,
Sandra
orangediamondblog says
Hey, das ist ja ein schönes Buch!
Ich kann mir eine kleine Scheibe davon abschneiden. Ich mag sehr den Marie Kondo Ansatz und so sind auch die Kinderschubladen sortiert 🙂
Und ja, Verschenken macht Freude <3
SandraBelle says
Liebe Orangediamond,
dass ist toll, dass du so die Kinderschubladen sortiert hast. Habe die Sachen unserer Kleinen auch eingerollt, aber das hat nicht lange gehalten. Kleine Chaoten!🙂
Liebst,
Sandra
Jana says
Jetzt wo der Frühling wieder näher rückt, kann man nicht genug Ordnungstipps bekommen! Wenn ich mir hier umschaue, habe ich auch viel unnützen Kram rumstehen, das Problem ist, das an vielen dieser Sachen mein Herz hängt und ich mich deshalb nicht von trennen kann! Aber beim Kleiderschankaufräumen habe ich vor 2 Jahren mal kurzen Prozess gemacht und das tat so gut!
Liebe Grüße
Jana
SandraBelle says
Liebe Jana,
dass stimmt allerdings! Ich muss auch noch den Einbauschrank besser aufräumen, zumindest die eine Seite.🙂 Ansonsten ist das andere schon total in Ordnung so. Wobei heute flog der Wohnzimmerteppich raus. Fühlt man sich gleich viel freier und hat weniger Arbeit. Das glaube ich dir sehr gerne. Lass dir einfach Zeit und wenn es nicht geht, dann geht es eben nicht. Kleiderschrank könnte ich auch bald wieder aufräumen, mir ist das tatsächlich zu viel. Habe einiges geschenkt bekommen, kaufe da tatsächlich nichts und muss sagen, dass mir das schon wieder zu viel ist.
Liebst,
Sandra
Ute says
Danke für den Buchtipp. Ich könnte jetzt sagen, nur das Genie beherrscht das Chaos- Ausrede??Fest steht – ab und an muss man ausmisten – und das befreit und gibt Raum für Neues. Manch einer braucht dafür ein paar Tipps und Hinweise und vielleicht auch einen Leitfaden.
Lg Ute reist
SandraBelle says
Liebe Ute,
sehr gerne doch!🙂 Das hast du schön gesagt, so ist es tatsächlich.
Liebst,
Sandra
Anja says
Liebe Sandra, mir fällt es recht leicht, Ordnung zu halten. Dass du hier einen Ratgeber gefunden hast, der nicht belehrt, ist prima. Viele kommen ja doch mit erhobenem Zeigefinger daher.
Herzlichen Gruß
Anja von STADT LAND WELTentdecker
SandraBelle says
Liebe Anja,
es freut mich, dass es dir recht leicht fällt Ordnung zu halten. Mir auch! Genau das meine ich und daher war ich froh, dass das wirklich lieb geschrieben war.
Liebst,
Sandra
Felix says
Ausmisten ist aus meiner Sicht ein klasse Ansatz, um auf einfache Weise die Zwänge der Konsumkultur zu durchbrechen. Man merkt zum einen, wie viel unnützes Zeug man angehäuft hat und lernt zum anderen kennen, was man wirklich braucht. Das umzusetzen ist meist nicht leicht, deshalb freue ich mich, dass es mit dem Buch eine passende Hilfestellung gibt.
SandraBelle says
Lieber Felix,
das Buch kann ich dir wirklich nur empfehlen. Es war toll zu lesen, vor allem, dass man nicht alleine damit ist, sich von manchen Dingen nicht so leicht trennen zu können. Ich habe in den letzten Wochen jede Menge Bücher verschenkt und verkauft und das war eine Wohltat Das hat sich auch total auf mein Leseverhalten ausgewirkt.
Liebst,
Sandra